Was als Lärm empfunden wird, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Während die einen die Lautstärke bei einem Konzert als gerade richtig empfinden, ist es für andere schon viel zu laut. Es steht allerdings außer Zweifel, dass Belastungen durch Lärm zu einer Schädigung des hochsensiblen Hörorgans führen können.
Lärm – Nur störend oder auch gefährlich?
Das Lärmempfinden, bei mittlerem Schallpegel, ist bei Menschen sehr unterschiedlich. Welche Geräusche als störend empfunden werden, hängt nicht nur von der Empfindlichkeit des Gehörs ab, sondern auch von der Tagesform und der gesundheitlichen Verfassung.
Werden unsere Ohren über einen längeren Zeitraum zu lauten Geräuschen ausgesetzt, kann das Gehör dauerhaft geschädigt werden. Aber nicht nur durch Dauerschall, sondern auch durch kurzzeitige sehr laute Schallspitzen kann es zu Gehörschäden kommen.
Akute Lärmschäden
Bei akuten Lärmschäden handelt es sich um eine Schädigung des Innenohrs durch Schall. Zu einer solchen Gehörschädigung kann es nach lauten Knallgeräuschen, Explosionen oder auch nach Besuchen von zu lauten Konzerten kommen. Die Symptome einer Hörschwellenverschiebung, die als Folge lauter Geräusche auftreten kann, werden meist als dumpfes Gefühl oder als Rauschen im Ohr beschrieben.
Das Hörorgan regeneriert sich vor allem bei jüngeren Betroffenen zwar häufig wieder, langfristig kann es durch Lärmüberlastungen jedoch dauerhaft geschädigt werden.
Chronische Lärmschwerhörigkeit
Minderungen des Hörvermögens können nicht nur dann auftreten, wenn Lärm so laut ist, dass er weh tut. Durch lange andauernde Überbeanspruchung des Innenohrs kann es zu einer chronischen Lärmschwerhörigkeit kommen. Schon ein kontinuierlicher Lärmpegel von 85 Dezibel führt unweigerlich zu einem irreparablen Hörschaden. Eine derartige Lautstärke herrscht zum Beispiel in der Nähe von viel befahrenen Hauptverkehrsstraßen, oder aber auch bei Verwendung von Kopfhörern. Hier wird die zugeführte Lautstärke oft unterschätzt, da die Schallabgabe direkt im Gehörgang erfolgt.
In Folge einer langfristigen Belastung durch Lärm sinkt die Empfindlichkeit der im Innenohr angesiedelten Haarzellen und es kommt zu Schwerhörigkeit.
Volkskrankheit Schwerhörigkeit
Hörschäden können bei Menschen jedes Alters auftreten. Besonders häufig sind sie jedoch bei älteren Personen. Es wird davon ausgegangen, dass etwa zwei Drittel der Bevölkerung über 65 Jahren einen durch Lärmbelastung verursachten Hörschaden haben. Wer das Gefühl hat von einer Hörminderung betroffen zu sein, sollte keine Scheu haben sich an einen HNO-Arzt zu wenden, um verschiedene Optionen zu besprechen.